Wie mir ein Sandsack, zwei helfende Hände und ein Ziel gezeigt haben, was wirklich zählt.
Manchmal zeigt uns das Leben seine wertvollsten Lektionen nicht am Schreibtisch, sondern mitten im Wald – mit einem Sandsack auf den Schultern, brennenden Oberschenkeln und klopfendem Herzen. Ich habe mich bei der Beyond Challenge angemeldet, um „in Bewegung zu bleiben“.
Was ich mitgenommen habe, war so viel mehr als Muskelkater. Es ging ums Dranbleiben, ums Hilfe-Annehmen, ums Loslassen – und ums Ankommen. Bei mir selbst.
Hier teile ich mit dir, was ich unterwegs gelernt habe.
Wie oft nehmen wir uns etwas vor, tragen einen Termin ein – und sagen dann doch wieder ab?
Mein Jahresziel war: In Bewegung bleiben.
Und dafür hatte ich mich zur Beyon-Fun-Challenge angemeldet – einem 5 km Hindernislauf durch den Montiggler Wald.
Zwischendurch sind immer wieder Termine dazwischengekommen. Aber am 20.09 war es so weit – und ich bin hingegangen.
Ich sag dir: Beim Start hatte ich fast Tränen in den Augen. Einfach, weil ich da war.
Mission 1: Starten – completed.
So, nun sind wir in der Gruppe losgelaufen, dann kam für mich auch schon die erste Hürde:
25 kg schwere Sandsäcke tragen.
Ich habe die Teile kaum auf derhoben – so trainiert sind meine Arme auch noch nicht.
Ich dachte: „Ich kann gleich zampacken und heimgehen.“
Was mich dann zutiefst berührt hat, war, dass mir auf dem Weg gleich zwei Menschen geholfen haben, den Sandsack auf meine Schultern zu heben.
Ja – bei der Fun-Challenge darf man sich gegenseitig helfen.
Mich hat das so berührt – weil es könnte einem ja egal sein. Man hat ja selbst schwer zu tragen – und dann legt jemand sein Gewicht ab, um dir zu helfen, und nimmt den Mehraufwand und den Zeitverlust in Kauf.
Das hat mich sehr bewegt.
Bissl später erzähle ich dir, wie ich dann Gelegenheit hatte, zurückzuhelfen.
Nachdem ich diesen Sandsack diesen gefühlt unendlichen Weg hoch und runter getragen hatte, konnte ich ihn endlich abwerfen.
Ich habe mich dann tatsächlich 25 kg leichter gefühlt. Ich dachte, ich schwebe =D
Auch das war ein unerwartetes und überraschendes Gefühl.
Die Leichtigkeit habe ich sehr genossen.
Was ich schon bei der Sandsack-Übung bemerkt habe, war mein bestärkender Satz:
Fokussiere dich auf das, was leicht ist.
Das Gewicht war wirklich schwer auf den Schultern. Je mehr ich mich darauf konzentriert habe, desto langsamer bin ich gegangen.
Ich habe dann bemerkt und mir gesagt:
„Fokussiere dich auf das, was leichter geht.“
Das waren in dem Moment meine Beine. Die waren flink – ich durfte das nur zulassen.
Sobald ich meinen Fokus geändert habe, habe ich das Gewicht auf meinen Schultern weniger gespürt.
Diesen Satz habe ich mir immer wieder gesagt.
Erstaunlich war: Es sind oft die Kleinigkeiten, die Kraft geben.
Als mal zwischendurch Arme und Beine schwer waren, habe ich meine Augen und meine Sehkraft so stark wahrgenommen, dass ich mich darauf konzentriert habe – und:
Ergo – ging es mir besser.
Mein Key-Learning:
Fokussiere dich auf das, was leicht ist – dann trägt sich der Rest leichter.
Eine der nächsten Übungen war im Steinbruch: Burpees machen.
Eine Übung, in der du in die Liegestütze springst, hoch und nach vorne springst. Diese Übung ist bei vielen eine Hassliebe.
Ich stand dann da und dachte mir: Herrje, ob ich das schaffe?
Ich habe dann einfach angefangen.
Perfektion ist was anderes – aber das war mir total egal.
Überhaupt war mein Credo eher:
„Ich bin dabei – und ich komme ins Ziel. Egal wie.“
Sobald ich dann in der Übung drinnen war, war ich auch schon auf halbem Weg.
Dann noch 3, 2, 1 Burpee – und ich war durch. Geschafft.
Wie so oft zeigt sich:
Am Anfang schaut das Hindernis riesig aus – am Ende ist es einfach nur das Anfangen.
Man ist schneller durch, als man denkt.
Wasser war weit und breit nicht in Sicht – und ich hatte bewusst keine Trinkflasche dabei, weil ich wusste:
Es kommt eine Verpflegungsstation.
Das hat sich dann doch gezogen.
Meine Vorbereitung:
Ich habe gut gefrühstückt und vor dem Start nochmal einen Müsliriegel gegessen und ordentlich getrunken.
Es ist wichtig, eine gute Unterlage zu schaffen, weil das gibt dir die Gewissheit:
„Du bist gut versorgt. Du schaffst das.“
Ich habe die Verpflegungsstation dann gefeiert und meine Energiereserven mit Bananenstücken, Keksen und Wasser aufgeladen.
Mein Learning:
Verpflege dich gut – das gibt dir Kraft während einer Anstrengung.
Gegen Ende standen wir vor einer Wand, die wir hochklettern mussten.
Vor mir ein Teilnehmer, der sehr fit war – und grad überlegte, wie er am besten hochklettert.
Ich habe ihm meine Schulter angeboten, sich abzustützen, während er mit Schwung hochkam.
Ich war so froh über die Gelegenheit, zurückhelfen zu können – auch wenn es im Grunde eine kleine Geste war.
Dann ging es gleich weiter zur nächsten Hürde:
In Container reinklettern, dann wieder raus – und später noch große Reifen aufheben, umschmeißen und ziehen.
Da habe ich Mirjam getroffen.
Wir hatten uns im Laufe des Jahres schon bei zwei Events gesehen – und nun mitten in der Challenge zufällig wiedergetroffen.
Die Hürden nimmt man sich zu zweit einfach leichter.
Wir waren zu dem Zeitpunkt beide alleine – und haben uns kurzerhand zusammengetan und uns gegenseitig geholfen.
Die letzte Übung ging durchs Wasser des Montiggler Sees (best ever – nach fast 2h eine Abkühlung 😅) und dann nochmals sich entlang hangeln.
Auch da habe ich Mirjam Huckepack genommen – und sie mich.
Dann sind wir Hand in Hand und voller Freude ins Ziel gelaufen.
Genau das waren die einprägsamsten Momente:
Sich gegenseitig helfen.
Ich bin nach wie vor sehr bewegt davon.
Das hat mir nochmals gezeigt:
Wir sind in gewissen Situationen auf Hilfe angewiesen.
Oft sind es kleine Gesten – wie den Sandsack einmal auf die Schultern hochzubekommen.
Dann geht es schon.
Dann schafft man es.
Die Parallelen, die ich daraus ziehe:
Ich darf mir Hilfe holen – und gleichzeitig weiß ich:
Wenn ich danach das richtig anpacke, die Last gut verteilt ist und etwas „richtig sitzt“ – dann schaffe ich auch viel alleine.
Trau dich, etwas zu tun, das dich aus deiner Komfortzone bringt.
Egal was – egal ob Sport oder sonst was.
Trau dich, melde dich an und geh einfach hin.
Es zahlt sich aus!

🚀 Du willst dieses gute Gefühl von Struktur und Überblick in deinem Alltag spüren? Dann starte jetzt mit Wentiquattro.